Zukunftkonferenz der kirchenleitenden Organe 2022 - ein Film von Axel Mölkner-Kappl.

Zukunftskonferenz

Ausstrahlungsstark Kirche sein

Vom 15. bis zum 17. Juli haben die kirchenleitenden Gremien der bayerischen Landeskirche gemeinsam wichtige Fragen der Kirchenentwicklung diskutiert und Entscheidungen für die Weiterarbeit getroffen.

„Profil und Konzentration 2.0“ – so lautete die Überschrift der Zukunftskonferenz der kirchenleitenden Organe vom 15. bis 17. Juli 2022 in Tutzing. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, die Mitglieder der Landessynode, des Landessynodalausschusses und des Landeskirchenrats reflektierten die bisherigen Entwicklungen im Reformprozess „Profil und Konzentration“ und haben konkrete Verabredungen getroffen, wie „Profil und Konzentration“ weiter umgesetzt wird.

Zukunftskonferenz der Kirchenleitung "Profil und Konzentration 2.0" - Impressionen

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Einigung auf fünf Arbeitsschwerpunkte

Ein intensives Arbeits- und Workshop-Programm war im Zentrum der Konferenz: So gab es thematische Ein- und Ausblicke aus der Landessynode sowie Trends und Schlussfolgerungen aus der landeskirchlichen Projektförderung. Der Landeskirchenrat stellte Schwerpunkte seiner Arbeit an den Konturen einer zukünftigen Kirche vor. Ein Kernelement der inhaltlichen Arbeit am Samstag waren elf Workshops zum Thema „Ausstrahlungsstark mit weniger Mitteln – wir schauen in die Zukunft“. Dabei wurden zentrale Themen wie beispielsweise die konkrete Arbeit der Hauptamtlichen in den kirchlichen Berufsgruppen, das Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlichen sowie die Funktion des landesweiten Dienstes in den Blick genommen. Neben Innovation und Experiment wurden auch die Formen von Gemeinde und die Räume, in denen Kirche heute gelebt wird, in Kleingruppen diskutiert. Die Mitglieder der Kirchenleitung beschäftigten sich auch in Workshops mit der Verteilung der finanziellen Mittel, der Verwaltung auf den verschiedenen Ebenen sowie dem Thema der Steuerung und Leitung.

Nach einem Gottesdienst am Sonntagmorgen wurden konkrete strategische Verabredungen darüber getroffen, wie „Profil und Konzentration“ weiter umgesetzt werden kann und was es dazu von der Kirchenleitung bedarf. Die kirchenleitenden Organe einigten sich auf fünf Arbeitsschwerpunkte:

  1. Über gute und digitale Kommunikation baut die ELKB den Kontakt und die Beziehung zu ihren Mitgliedern und den Menschen im Sozialraum aus.
  2. Die Region gewinnt zukünftig als Gestaltungsraum an Bedeutung und sie hat dafür sowohl einen strukturellen Rahmen wie auch Freiraum zur Gestaltung.
  3. Unsere Personalpolitik ermöglicht es, dass kirchliche und nichtkirchliche Professionen gemeinsam die anstehenden Aufgaben erfüllen.
  4. Die Kirchenleitung sorgt für Rahmenbedingungen, dass sich Spiritualität als Kern unserer Identität und wichtige Ressource in der Transformation entfalten kann.
  5. Die Leitungsarchitektur der ELKB ist so umgebaut, dass eine Transformation hin zu einer dezentralen Entscheidungskultur ermöglicht wird.

Landessynode und Landeskirchenrat werden an diesen Themen in den nächsten Jahren vordringlich arbeiten.

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Der Reformprozess „Profil und Konzentration“

2017 wurde bei der Frühjahrssynode in Coburg der Prozess „Profil und Konzentration“ (PuK) beschlossen. Im PuK-Prozess geht es darum, die inhaltliche Debatte über die Zukunft der Kirche zu führen. Der Auftrag der Kirche ergibt sich aus der Heiligen Schrift und der Lebenswelt der Menschen. In dem breiten PuK-Dialog werden auf den verschiedenen Ebenen der Landeskirche, den Kirchengemeinden, Dekanatsbezirken, der ELKB die Fragen erörtert: Was sind die Aufgaben von Kirche angesichts der spürbaren Veränderungen von Lebenswelten heute? Worauf sollte die Kirche ihre Arbeit konzentrieren?

Gleichzeitig sind Ressourcen begrenzt. Deswegen gibt es in der bayerischen Landeskirche auch Prozesse zur Verteilung dieser Ressourcen. Vor dem Hintergrund der sinkenden Mitgliederzahlen und der rückläufigen Kirchensteuereinnahmen will die bayerische Landeskirche auch zukünftig eine Kirche mit Ausstrahlung sein. Die Landessynode, der Landessynodalausschuss, der Landeskirchenrat und der Landesbischof haben in Lindau im Jahr 2019 strategische Ziele und einen Maßnahmenkatalog verabschiedet. Die Erfolge und Entwicklungen seit diesem Beschluss wurden nun bei der Zukunftskonferenz PuK 2.0 in Tutzing reflektiert und die Schwerpunkte für die Weiterarbeit diskutiert. Alle Infos finden Sie in der Themenwelt „Profil und Konzentration“.

17.07.2022
Andrea Seidel

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