Hannah Schlegel mit 'Deep Looking', (links); Björn Wiedenroth,  'Das Licht der Höfe' (mitte); Nele Meyer und Kathrin Vogt mit 'Facetten des Reichtums'(rechts).

Hannah Schlegel mit "Deep Looking", (links); Björn Wiedenroth, "Das Licht der Höfe" (mitte); Nele Meyer und Kathrin Vogt mit "Facetten des Reichtums"(rechts).

Bild: epd-bild/ausstellungleihen/Hannah_Schlegel/Björn Wiedenroth/Nele Meyer & Kathrin Vogt

Lagois-Fotowettbewerb 2025

“Das Licht der Höfe”

Mit seiner Fotoserie "Das Licht der Höfe" gewinnt Björn Wiedenroth den Lagois-Fotopreis. Jury und Schirmherr loben, wie er die Würde der Menschen in Georgien sichtbar macht – und Reichtum neu definiert.

Björn Wiedenroths Fotoprojekt gibt einen Einblick in den Alltag der Menschen in Georgien, einem der ärmsten Länder Europas. Seine Bilder lenken den Blick jedoch von bröckelnden Fassaden und verfallenen Orten hin zu den dort lebenden Menschen. “Mit großer Sensibilität gelingt es Björn Wiedenroth, eine stille Würde sichtbar zu machen. Sein Blick ist kein exotisierender, kein voyeuristischer. Er begegnet den Menschen und Räumen mit Neugier und Respekt. Und genau dadurch schenkt er uns die Möglichkeit, neu zu fragen: Was bedeutet Reichtum eigentlich?” 

Auch Hannah Schlegel setzt sich sensibel mit dem Thema Diversität, Menschlichkeit und sozialer Verbundenheit im öffentlichen Raum auseinander. Die Kölner Fotografin erhielt für ihr Projekt "Deep Looking – Ein fotografischer Blick auf das Leben der Straße" das Lagois Fotostipendium. Mit ihrer Reportage über Menschen in der Obdachlosigkeit überzeugte die 21-jährige Designstudentin die Jury. Hanns Hoerschelmann, Leitung Mission EineWelt und Lagois Jurymitglied, hat in seiner Laudatio besonders Hannah Schlegels Bildverständnis hervorgehoben, “das nicht kurzfristig konsumiert, sondern einlädt zum Hinschauen, zum Innehalten, zum Mit- und Weiter-Denken. Ihre Serie besitzt Ruhe und Tiefe zugleich — sie spricht leise, aber eindrücklich.”

Mit großer Reife und gestalterischer Klarheit zeigen Nele Meyer aus Dalberg und Kathrin Vogt aus Hargesheim in ihrem gemeinsamen Projekt die unterschiedlichen “Facetten des Reichtums” und gewannen damit den Lagois Jugendpreis. In Gegensatzpaaren stellen sie materiellen und immateriellen Reichtum gegenüber - Geld, Arbeit und ausdruckslose Masken gegenüber Kreativität, Nähe und Menschlichkeit. Dabei erinnern uns die “Fotografien von Nele Meyer und Kathrin Vogt [...] daran, dass Reichtum nichts ist, was wir besitzen, sondern etwas, das wir empfinden.”, so Jury-Mitglied Benjamin Greim von der Evangelischen Jugend in Bayern. 

Regionalbischof Thomas Prieto Peral, der Schirmherr des Lagois Fotowettbewerbs, schloss den Bogen zwischen den unterschiedlichen Einsendungen des Wettbewerbs und der daraus entstandenen Ausstellung: Alle “Bilder, die hier gezeigt werden, berühren und fordern heraus. Sie machen sichtbar, was oft übersehen wird.” Sie laden dazu ein, “Reichtum neu zu denken: nicht als Kontostand, sondern als Lebensfülle, als Glück, als Würde.”

Über den Wettbewerb
Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hatte der Regionalbischof im Kirchenkreis Schwaben und Altbayern, Thomas Prieto Peral, inne. Kooperationspartner sind die Evangelische Jugend in Bayern (ejb), Mission EineWelt, die GLS Bank, die Diakonie Bayern, die Fachmesse ConSozial sowie das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Medienpartner ist das Sonntagsblatt. Der Lagois-Fotowettbewerb wird seit 2008 vom Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. (EPV) vergeben. Namensgeber ist Pfarrer Martin Lagois (1912-1997), der die evangelische Publizistik prägte. 

30.10.2025
ELKB/epd