Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm mit den Preisträgern Dr. Björn Hayer und Antje Lang-Lendorff (v.l.).
Bild: elkb/mck
Print-Medienpreis
„Gesellschaft 2.0 – Wie die Pandemie unser Miteinander verändert“
Am vergangenen Dienstag wurde der Print-Medienpreis der bayerischen Landeskirche in der Münchener St. Matthäuskirche verliehen. Der Wettbewerb stand diesmal unter dem Titel „Gesellschaft 2.0 - Wie die Pandemie unser Miteinander verändert“. In seiner Rede betonte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm die wichtige Aufgabe des Jourbalismus im gesellschaftlichen Diskurs und warb für Qualitätsjournalismus und Pressefreiheit.
"Kirche und Journalismus haben die Aufgabe, starre gesellschaftliche Gräben zu überwinden, unterschiedliche Positionen im gesellschaftlichen Diskurs zu halten und Welt und Politik in ihren jeweils ganz unterschiedlichen Ausprägungen differenziert, das heißt auch mit ihren Problemen und Schattenseiten, darzustellen und zu diskutieren", sagte Landesbischof Heinrich Bedford Strohm. Dazu bedürfe es große Freiheit für Recherche und Themenauswahl. Organisationen, Parteien, und auch die Kirche müssten es aushalten, dass sie immer wieder den Finger in Wunden legten, forderte Bedford-Strohm. Er setze sich, so betonte der Landesbischof, mit Nachdruck für die Freiheit der Presse ein: "Denn nur in dieser Freiheit – zu der auch die menschliche Unzulänglichkeit auf allen Seiten gehört - lassen sich schlimme Fehlentwicklungen, wie wir sie leider auch in der Kirche erleben, erkennen und beheben."
Allerdings brauche guter Journalismus nicht nur die Freiheit, sondern auch "genügend Personal in den Redaktionen, weiterhin mediale Vielfalt und möglichst viele unterschiedliche Ausspielkanäle", so der Landesbischof. „Das alles kostet Geld. Was uns etwas wert ist, darf uns auch etwas kosten: vom Abo der Tageszeitung bis hin zu den Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Darum appelliere ich an die Konsumentinnen und Konsumenten, auch innerhalb der Kirche, nicht nur auf die zunehmenden kostenlosen Angebote zu gehen, sondern auch Geld für Qualitätsmedien aufzuwenden und Bezahlschranken zu überwinden. “
Um der Vielzahl der qualitativ hochwertigen Beiträge und den unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen gerecht zu werden, entschied sich die Jury, den Hauptpreis zu splitten und getrennt in den Kategorien „Tageszeitungen“ und „Magazine“ zu vergeben. Auch einen Sonderpreis gibt es. Inhaltlich beziehen sich alle Gewinner:innen wie vorgegeben auf das Thema „Gesellschaft 2.0 – Wie die Pandemie unser Miteinander verändert“.
Gewinner:innen Hauptpreis Tageszeitungen
- 1. Preis: Antje Lang-Lendorff (taz): „Sabine hofft auf Omikron“ (2.000 Euro)
- 2. Preis: Dr. Björn Hayer (Frankfurter Rundschau): „Die Logik der Konfrontation“ (1.000 Euro)
Gewinnerin Hauptpreis Magazine
Lara Fritzsche (SZ-Magazin): „Gift im Kopf“ (2.000 Euro)
Gewinner:innen Sonderpreis
Nora Saager (GEO) und fünf weitere Redakteur:innen: „15 Ideen für eine bessere Welt nach Corona“ (1.000 Euro)
Gewinner:innen Nachwuchspreis (gesplittet):
- Luise Glum (Deutsche Journalistenschule/Tagesspiegel): „Erde an Mutter“ (1.000 Euro)
- Bruno Gaigl (Burda-Schule/Focus): „Aufbruch in der Nacht“ (1.000 Euro)
Gewinnerin Nachwuchs-Sonderpreis:
Julia Kanning (Konrad-Adenauer-Stiftung): „Pflegen, um zu bleiben“
So viele Einsendungen wie noch nie
So viele Bewerberinnen und Bewerber gab es noch nie: 120 Einsendungen konkurrierten heuer um den Print-Medienpreis der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern. Insgesamt beteiligten sich 40 Medien aus ganz Deutschland: von Magazinen wie Cicero über regionale und überregionale Tageszeitungen wie der Süddeutschen oder der Landshuter Zeitung bis hin zu Online-Formaten wie Zeit-Online und Vertretern kirchlicher Publizistik wie Chrismon. „Die vielen Einsendungen aus ganz Deutschland zeigen, dass sich der Preis zu einer renommierten und begehrten Auszeichnung gemausert hat“, freut sich Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.
Die bayerische Landeskirche hat den Medienpreis heuer zum achten Mal ausgeschrieben. Der Nachwuchspreis wird zum zweiten Mal verliehen. Die Landeskirche will damit den Qualitätsjournalismus stärken und auf die Bedeutung einer fundierten journalistischen Ausbildung hinweisen. Die Jury setzt sich aus Journalisten und Journalistinnen sowie Vertretern der Landeskirche, des Evangelischen Siedlungswerks und des Evangelischen Presseverbands zusammen.
12.05.2022
ELKB