Fotografin Anne Ackermann zeigt, was Menschen tröstet.

Fotografin Anne Ackermann zeigt, was Menschen tröstet.

Bild: epv

Lagois-Fotopreis

„Gesichter der Nächstenliebe“

Die Fotografin Anne Ackermann hat den Lagois-Fotopreis gewonnen. Der Evangelischen Presseverband für Bayern vergab die Auszeichnung zum Thema „Gesichter der Nächstenliebe“ am Mittwoch in Nürnberg.

 Mit ihrer Foto-Serie „Portraits of Consolation“ hat die Fotografin Anne Ackermann aus Otterstadt bei Speyer hat mit den Lagois-Fotopreis 2021 in Höhe von 2.500 Euro gewonnen. Der Evangelischen Presseverband für Bayern (EPV) vergab die Auszeichnung zum Thema „Gesichter der Nächstenliebe“ am Mittwoch auf der Messe ConSozial in Nürnberg. Ackermann erzähle „Trostgeschichten“ und „Geschichten der Menschlichkeit“ aus dem Lockdown, sagte der Münchener Regionalbischof Christian Kopp in seiner Laudatio.

"Mich beeindruckt, wie die Liebe ins Bild gesetzt wird: Wo Menschen ihren eigenen Weg unterbrechen, um sich für andere einzusetzen."

Regionalbischof Christian Kopp

Das Fotostipendium in Höhe von 1.000 Euro erhielt Thomas Lohnes aus Pfungstadt, der seit der Flutkatastrophe im Juli die solidarischen Hilfsaktionen im Ahrtal begleitet. Daniel Wagner vom Diakonischen Werk Bayern betonte in seiner Laudatio: "Die Qualität seiner Beiträge zeigt sich in den Bildern, die die 'kleinen Momente' einfangen.”

Der mit je 300 Euro dotierte Jugendpreis wurde insgesamt fünfmal vergeben. „Die Fotografinnen haben eindrucksvoll die vielen Facetten des Themas aufgezeigt“, sagte Benjamin Greim von der Evangelischen Jugend in Bayern bei der Preisverleihung. So gebe Theresa Kietzmann mit ihren Fotos der Barber Angels Brotherhood „obdachlosen Menschen ein Gesicht“.

Lena Reese, die ihre Freunde beim Blutspenden oder Gebärdensprache lernen fotografierte, mache „scheinbar normale Handlungen mit ihren Bildern zu etwas Besonderem“. „Grundfragen von Nähe und Distanz zwischen den Generationen“ greife Angelina Schlosser mit den Fotografien ihrer Besuche bei ihrer Oma auf. In ihrer Fotoserie „KIMI“ über den Alltag mit ihrer behinderten Schwester enttabuisiere Pia Pascale Heer das Thema Behinderung und stelle „Fürsorge, Vertrauen und Geborgenheit ins Zentrum“. Clara Lucie Stöhr und Nadine Waibl begleiteten das Projekt der Versöhnungskirche in München zur Unterstützung von Bedürftigen während des Lockdowns.

Regionalbischof Kopp betonte, das Thema „Gesichter der Nächstenliebe“ sei „das Thema dieser Zeit.“ Schon Jesus habe vor 2000 Jahren gefragt, wer denn sein Nächster sei: „Die eingesendeten Arbeiten beantworten diese Frage.“ Mehr als 70 Fotografinnen und Fotografen haben am Fotowettbewerb teilgenommen. Die gleichnamige Ausstellung wurde im Anschluss an die Preisverleihung eröffnet und kann von Interessierten in ganz Deutschland ausgeliehen werden.

Der Lagois-Wettbewerb ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert und wird seit 2008 alle zwei Jahre vom Evangelischen Presseverband für Bayern (EPV) vergeben. Namensgeber für den Preis ist der bayerische Pfarrer Martin Lagois (1912-1997), der mit seiner Medienarbeit die evangelische Publizistik prägte.

20.12.2021
Julia Riese/epd